Liebe KunstfreundInnen,
der Begriff „Bubble“ hat mehrere Bedeutungen, abhängig vom jeweiligen Kontext. In ihrer so betitelten Ausstellung nehmen die SO66 Künstlerinnen Bezug auf die runde Form an sich. Die Kreis- und Kugelform kann als universelles Zeichen der Vollständigkeit gelesen werden, ebenso ist es eine Form, wie sie uns in der Natur und im Alltag ständig begegnet. Doch auch die „Bubble“ als vieldiskutiertes Phänomen der digitalen Welt wird hier künstlerisch beleuchtet, z.B. in Form der Filterblase, die im Zusammenhang sozialer oder politischer Themen die Informations- und Meinungsvielfalt beeinflussen und einschränken kann.
„Nichts wächst von allein“ ist eine Installation aus kleinen runden Spiegeln, in der Ulrike Vetter gesellschaftskritische Aspekte des Begriffs „Bubble“ untersucht. „Wir Menschen spiegeln uns permanent im Gegenüber, sind auf der Suche sowohl nach Gleichem, Ähnlichem als auch nach dem Anderen. Erst im Austausch miteinander gedeiht eine große, bunte Vielfalt.“
Annette Hinricher visualisiert „Gedanken-Räume“ in ihren Zeichnungen und Objekten. Es sind leere Räume, die einerseits einschränkend wirken, andererseits den freien Gedankenaustausch, Gedanken-Beweglichkeit und -Vielfalt ermöglichen und fördern.
Liane Sommer dagegen befasst sich in ihrer Arbeit „Bubble-Talk“ mit Vokabular und Schreibstil in Beiträgen auf Social-Media Plattformen. Text-Elemente in Form von „Sprachkürzeln, Bilderrätseln und Buchstabensalaten“ lässt sie in transparenten Kugeln schweben, Seifenblasen gleich, die jederzeit platzen können. Mit ihrer Arbeit „bubble gum“ erinnert die Künstlerin an die bunten Kaugummikugeln aus dem Automaten, die man zu riesigen bubbles aufblasen konnte.
„Am Ende des Tunnels“ ist der Titel einer inszenierten Fotografie von Anne Fellenberg. Das Foto lenkt den Blick in eine lange dunkle Röhre, die „Licht“ an ihrem Ende verheißt. Entstanden in der Corona-Zeit steht das Foto für die Künstlerin als Symbol des langen Wartens auf das Ende der Pandemie und der Hoffnung darauf, dass jede Krise irgendwann zu Ende geht.
Geld regiert die Welt! Und bald auch den Weltraum? „Die ‚Tech-Geld-Blase‘ greift nach den Sternen. Da möchte ich mithalten“ sagt Waltraud Kleinsteinberg. Sie zeigt ihre Wand-Installation „making moons“. Mit der Tuschefeder gezeichnete „Mondlandschaften“ auf diversen kreisrunden Käseschachteln bilden ein vielteiliges Schachtel-Mond-Universum. Mit ihrer Collage „BUBBLE GUN“ bietet Kleinsteinberg eine Vision: „Ja, Frieden ist möglich!“
„MULTITASKING“ betitelt Crista Book ihre Fotoarbeit: „Die gleichzeitige Ausführung mehrerer Aufgaben ist in unserer schnelllebigen Welt allgegenwärtig. Wie in einem Gedankenkarussell bewegt sich unser Leben in einer unsichtbaren Bubble, der stressige Alltag findet kein Ende und wir nehmen es gar nicht mehr wahr: das Hamsterrad.“
Veronika Teigeler nimmt mit ihrem Beitrag „ohne Titel“ Bezug auf die Formenvielfalt in Flora und Fauna. Ihre kreisrunden Wandobjekte aus unglasierter Keramik zeigen unterschiedliche Strukturen und wachsen scheinbar organisch aus der Wand heraus.
„Nichts und Alles“ betitelt Gabriele Maria Koch ihre Installation aus Verpackungsmaterial. „Es ist scheinbar nichts, was sich nach ihrer Leerung in den hauchdünnen ‚Plastik-Blasen‘ befindet. Gleichzeitig ist es alles!“ So benennt Gabriele Maria Koch den unsichtbaren Inhalt: die Luft, den kostbaren Odem. „Jeder unserer Atemzüge ist individuell und doch verbindet er uns mit allen Lebewesen auf diesem Planeten.“
Wir laden herzlich ein
Ihr Team SO66
Ausstellungseröffnung: Sonntag, 13. Juli um 15.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 13.07. - 07.09.2025
Öffnungszeiten : SA + SO 15.00 - 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Tel. 0175 605 26 17
SCHAURAUM – das Fest der Museen und Galerien
am Samstag, 6. September von 16 - 24 Uhr
Jazz-Ensemble „Summer of SO66“ live im Galeriegarten von 20 - 21:30 Uhr
SO66 Produzentengalerie | Soester Straße 66/Ecke Hafenweg | 48145 Münster | www.so-66.de
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